Restaurierung des PLEYEL-Klaviers Nr. 12.964 aus dem Jahr 1846

Der Zustand des PLEYEL Nr. 12.964
zum Zeitpunkt des Erwerbs.

Flügel aus dem Hause Pleyel genießen einen besonderen Ruf, nicht nur weil Chopin ein erklärter Liebhaber der Tasteninstrumente aus der Manufaktur seines Freundes und Förderers Camille Pleyel war. Im 19. Jahrhundert galten Flügel aus der Fertigung von Pleyel (wie die seines Widersachers Erard) als die besten und wohlklingendsten der Welt.

Pleyel baute jedoch insgesamt eine sehr viel größere Zahl an aufrechten Klavieren, den sogenannten Pianinos, die ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der florierenden Firma darstellten. Diese Klaviere weisen einige besondere Merkmale auf, die sowohl die Ästhetik als auch den Klang und die Spielbarkeit betreffen.

Wer damals ein solches Klavier kaufte, konnte aus einer ganzen Reihe an Furnier- und Dekorvarianten wählen. Hauptsächlich wurde Palisander und Mahagoni als Furnier für die Außenverkleidung des Gehäuses verwendet. Allein beim Mahagonifurnier gab es zahlreiche Varianten, je nach Art und Wuchs des Baumes. Am häufigsten findet man das gewöhnliche Mahagoni (ordinaire), aber auch besondere, edle Sorten wie gefleckt (moucheté), geflammt (flammé), gefladert (ramageux) oder Riegelmahagoni geflammt (acajou moiraillé), das für dieses Instrument verwendet wurde.

Im Folgenden sehen Sie die einzelnen Arbeitsschritte der Restaurierung von der Wiederherstellung des Gehäuses über die akustische Anlage bis hin zur Mechanikrestaurierung und anschließenden musikalischen Ausarbeitung.

Wenn Sie ein historisches Klavier kaufen möchten oder ein eigenes Instrument restaurieren lassen möchten, kontaktieren Sie uns. Unser Werkstattleiter Herr Ulrich Punke berät sie gerne in allen Fragen rund um die Reparatur und die Restaurierung von Tasteninstrumenten.

Das Klavier wurde 1846 von der Pariser Klaviermanufaktur Pleyel in der Ausführung „acajou moiraillié“ (Riegelmahagoni geflammt) hergestellt
Es wurde an ein Frauenkloster im Calvados (Les Dames réligieuses de Tarbes) verkauft. Das Gehäuse weist zahlreiche Beschädigungen auf und ist stark ausgeblichen.
Zuerst wird alles demontiert und abgeschliffen.
Jeder Furnierschaden wird repariert, fehlende Teile nachgefertigt.
Der schöne Schriftzug wird nicht angetastet.
Hier sieht man das restaurierte Gehäuse mit roh geputzten Furnieren. Noch ist nicht viel von der Schönheit des Edelholzfurniers zu erkennen.
Erst die handpolierte Schellackoberfläche gibt dem Holz das Feuer und die Tiefe, die es so einmalig schön erscheinen lassen.
Bei allen Instrumenten aus dieser Zeit waren immer die Teile, die die Klaviatur umgeben aus dunklem Palisanderholz gefertigt.
Zusammen mit den eingelegten Adern aus Messing gibt dies einen interessanten Kontrast.

Das Gehäuse ist fertiggestellt. Jetzt muss die Technik und Akustik restauriert werden.